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1. Das Deutsche Reich - S. IV

1905 - Berlin : Mittler
— Iv letzten Abschnitt geboten wird, zu gewinnen. Die Verfasser haben es vermieden, das Buch mit statistischem Material zu über- laden. Vielfach ist auf die geschichtliche Entwicklung der Er- werbs- und Verkehr s Verhältnisse Rücksicht genommen worden, was dem Buche zum Vorteil gereichen dürfte. Wir wollen es nicht unterlassen, unserm Kollegen Herrn Dr. Strathmann für seine wertvollen Anregungen an dieser Stelle unsern Dank auszusprechen. Berlin, im September 1904. Die Verfasser.

2. Das Deutsche Reich - S. 60

1905 - Berlin : Mittler
Go Die Hauptartikel bilden Brillen, Mikroskope, Teleskope, Fernrohre, Feldstecher, photographische Apparate, Linsen und Meßinstrumente aller Art. Die Zeiß-Werke bestehen aus einer Glashütte nebst vielen optischen Werkstätten und beschäftigen gegenwärtig 1350 Arbeiter einschließ lieh 20 wissenschaftlicher Mitarbeiter und 80 Ingenieure. Soziales. Durch die von Abbe nach Zeiß' Tode errichtete Karl- Zeiß - Stiftung sind Einrichtungen geschaffen worden, die unübertroffen dastehen. Wir nennen die wichtigsten: 1. Überstunden und Sonntagsarbeit werden beiï25 % Lohnzuschlag nur von solchen Arbeitern verrichtet, die sich freiwillig dazu erbieten. 2. Gewinnbeteiligung aller Arbeiter. 3. Gewährung von Urlaub, jährlich eine Woche mit Lohnzahlung. 4. Freie Ausübung aller persönlichen und bürgerlichen Eechte. 5. Bezahlimg der Wochenfeiertage. 6. Bezahlung bei Urlaub für ehrenamtliche Tätigkeit. 7. Achtstundentag. 8. Öffentliche Lesehalle und Fabrikbadeanstalt. Für gemeinnützige Zwecke wurden bis Ostern 1903 über 3 000 000 M verausgabt. Ii. Der Thüringer Wald. Lage und Landschaftliches. Er streicht auf der Südwestseite Thüringens von der Saale bis zur Werra. Sein südöstlicher Teil führt den Namen Frankenwald und gehört zu Bayern. Er stellt ein langgestrecktes Kammgebirge dar, das sich in einer mittleren Höhe von 700 m bewegt und besonders nach No. steil abfällt. Unter den zahlreichen Gipfeln, die seinem Kamm aufgesetzt sind, ragen der Inselsberg und der Beerberg (984) durch ihre Höhe hervor. Geologisches. In geologischer Hinsicht ist der Thüringer Wald äußerst interessant. Kein zweites Gebirge Deutschlands zeigt eine so buntscheckige Zusammensetzung wie er. In seiner größten Masse besteht er aus Aus- wurfgesteinen, wie Granit und Porphyr, woraus auch überwiegend die Berg- kuppen gebildet sind. Daneben sind Schiefer und Zechstein zu nennen. Der letztere zieht sich namentlich am Rande des Gebirges hin. Worin bestellt gegenwärtig seine wirtschaftliche Bedeutung? Der Thüringer Wald beherbergt mehrere bedeutsame In- dustriebezirke; denn er ist im allgemeinen leicht zugäng-

3. Das Deutsche Reich - S. 107

1905 - Berlin : Mittler
— 107 Viehzucht schließt große Vorteile in sich. Neben der Ge- winnung von Stalldünger, der an Wert alle künstlichen Dünge- mittel übertrifft, ermöglicht die Viehzucht eine nutzbringende Verwendung der Wiesen und des Weidelandes, wie auch eine rationelle Feldwirtschaft, indem brachliegendes Land durch den Anbau von Futterkräutern nutzbar gemacht wird. Verschiedene Nebenprodukte des Ackerbaues und der landwirtschaftlichen Gewerbe (Zuckerindustrie und Brennereibetrieb), wie Treber, Abfälle von Rüben, geringwertige Kartoffeln u. a. m., können als Nahrungsmittel für das Vieh am zweckmäßigsten verwendet werden. Durch die Aufzucht von Nutzvieh und den Absatz von Schlachtvieh, Geflügel, Butter, Käse und Eiern erweist sich die Viehzucht als eine wichtige Einnahmequelle, deren Be- deutung besonders dann steigt, wenn niedrige Getreidepreise oder geringe Ernten an Körnerfrüchten dem Landmann nicht die erwarteten Einnahmen bringen. Die Viehzucht geht in ihrer Bedeutung aber weit über den Rahmen der Landwirtschaft hinaus; sie liefert neben den für die Volksernährung unent- behrlichen Nahrungsmitteln auch wertvolle Rohstoffe, wie Wolle, Häute, Felle, Därme usw., für Industriezwecke. 2. Zweige der Viehzucht und deren geographische Verbreitung. a) Pferdezucht. Von Seiten des Staates wird ihr eine große Sorgfalt zugewandt, da er ein Interesse daran hat, seinen Bedarf an Militärpferden möglichst im Inlande zu decken. Berühmt sind die staatlichen Gestüte zu Trakehnen, Neustadt a.o. und Graditz. In höchster Blüte steht die Pferdezucht in Ost- preußen, Oldenburg, Hannover und Schleswig-Holstein. Hier bieten die großen Weideplätze neben kräftiger Nahrung den Füllen hinreichende Gelegenheit, sich gehörig auszutummeln. In Mittel- und Süddeutschland ist, einige Gebiete ausgenommen, die Pferdezucht von geringer Bedeutung. Der große Bedarf an Pferden, den das Inland nicht an- nähernd decken kann, macht eine starke Einfuhr nötig. Die Haupteinfuhrländer sind Belgien, Dänemark, Rußland, Öster- reich-Ungarn, die Niederlande und Frankreich. Im Jahre 1902 wurden nicht weniger als 111667 Stück im Werte von 92,4 Mill. Mark eingeführt. Die Ausfuhr war unbedeutend. b) Rindviehzuclit. In der Rindviehzucht nimmt Deutsch- land unter den Ländern Europas einen hervorragenden Platz

4. Das Deutsche Reich - S. 144

1905 - Berlin : Mittler
144 — setzt sich aus vielen Linien zusammen, die nach Westen hin die deutschen Eisenbahnen mit den niederländischen und belgischen in Verbindung bringen; nach Norden führen ihre Zweige zur Nordsee, nach Nordosten gehen sie über Hannover in die norddeutsche Gruppe über und nach Süden stehen sie mit den oberrheinischen Linien in Zusammenhang. Die ober- rheinische Gruppe, die durch den Rhein in eine westliche und eine östliche geschieden wird, hat für jene Straßburg und Metz, für diese Frankfurt, Darmstadt und Karlsruhe zu Knoten- punkten. An mehreren Stellen bestehen Verbindungen mit den Schweizer und den französischen Bahnen. Das süddeutsche Netz setzt sich aus den bayerischen und württembergischen Bahnen zusammen. Als Hauptknotenpunkte kommen München, Ulm, Regensburg, Nürnberg, Würzburg und Stuttgart- Cannstatt in Betracht. b. Wirtschaftlicher Wert der Eisenbahnen. Allgemeines. Die Einführung der Eisenbahnen hat auf allen Gebieten des wirtschaftlichen Lebens eine vollständige Umwälzung hervorgerufen. Ja, man darf behaupten, daß sie der gesamten Kulturentwicklung der Völker ein schnelleres Tempo verliehen hat. Nicht nur Landverkehr und Binnen- handel, sondern auch Weltverkehr und Welthandel haben durch den Bau der Eisenbahnen eine gewaltige Förderung erfahren. Auf allen Gebieten der Gütererzeugung und des Güterverbrauchs, in den Fortschritten der Land- und Forstwirtschaft, des Berg- baues und der Industrie macht sich ihr Einfluß bemerkbar. Worin äufsert sich die wirtschaftliche Bedeutung? 1. Billigkeit in der Beförderung von Massengütern. Durch die Eisenbahnen hat der Gütertransport im Landverkehr eine große Erweiterung erfahren. Massengüter, die ihres ge- ringen Wertes wegen die hohen Transportkosten des Land- verkehrs bis dahin nicht tragen konnten, wurden vermöge der Eisenbahnen auf weite Strecken hin absatzfähig; denn die Kosten der Güterbeförderung gingen durch den Eisenbahn- verkehr auf ein Drittel bis ein Viertel der Wagenfracht herab. Bei der ersten Anlage der Eisenbahnen zahlte man bei dem Transporte von Kohlen durch Frachtfuhrwerk für das Tonnen- kilometer etwa 40 Pfennig; die Eisenbahn führte diese Leistung für 13 bis 14 Pfennig aus. Heute ist der Tarif sogar auf

5. Das Deutsche Reich - S. 147

1905 - Berlin : Mittler
— 147 leistungsfähig, so daß sie weit über den Inlandbedarf produzierte und sich nach Absatzgebieten im Auslande unisehen mußte. Eine wesentliche Förderung erfuhr Deutschlands Handelsverkehr mit dem Auslande durch die allgemeine Einführung der Dampfschiffahrt und durch die Gründung des deutschen Zollvereins. Durch letzteren wurde die wirtschaftliche Einheit Deutschlands geschaffen, und es kam durch ihn zum Abschluß von vorteilhaften Handelsverträgen mit den Nachbarstaaten. Der Außenhandel Deutschlands nahm in der Folgezeit einen gewaltigen Aufschwung; es entstanden mehrere große Schiffahrtsgesellschaften (Nord- deutscher Lloyd und Hamburg-Amerika-Linie), die den überseeischen Handel ungemein förderten. Die Industrie wurde mit Einführung des Maschinenbetriebes immer leistungsfähiger und bildete sich allenthalben zum Großbetrieb aus. Die Begründung des Deutschen Kaiserreiches führte eine weitere Förderung des deutschen Außenhandels herbei. Die Reichsregierung ver- schaffte dem Handel mit dem Auslande eine wirksame Vertretung durch die Konsidate und den nötigen Schutz durch eine fortgesetzte Vermehrung der Kriegsflotte. Das Auswanderungswesen wurde geregelt, und durch Erwerbung von Kolonien wurden dem deutschen Handel im Auslande feste Stützpunkte gegeben. b. Umfang und Bedeutung-. Gegenwärtig nimmt das Deutsche Reich den zweiten Platz im Weltwirtschaftsverkehr ein und wird nur von Großbritannien bedeutend überragt. Aber dieses Land hat ebensowenig wie die rasch aufblühenden Vereinigten Staaten ein so schnelles Tempo der Entwicklung aufzuweisen wie unser Vaterland. Der Abstand zwischen Großbritannien und Deutschland, der vor einem halben Jahrhundert außerordentlich groß war, nimmt fortgesetzt ab, und es wird England große Mühe kosten, wenn dieser Unterschied nicht eine weitere Verminderung erfahren soll. An dem Welthandel, den man 75 bis 80 Milliarden Mark schätzt, ist Großbritannien mit etwa einem Fünftel, Deutschland mit mehr als einem Achtel beteiligt, während auf Frankreich, das früher den zweiten Platz unter den Welthandelsmächten ein- nahm, nur etwa ein Elftel entfällt. Mit Stolz darf Deutschland auf die Entwicklung seiner Handelsbeziehungen in den letzten Jahrzehnten zurückblicken. Immer reger gestaltet sich sein Güteraustausch mit den ver- schiedenen Nationen, immer größer werden seine Ansprüche und seine Leistungen für den Weltmarkt. Der deutsche Kauf- mann ist in allen Teilen der Erde eifrig bemüht, den deutschen Industrieerzeugnissen neue Absatzgebiete zu erobern. Die deutsche Handelsflagge steht überall in hohem Ansehen, und unsere Kriegsflotte, die zwar erst an fünfter Stelle steht, sorgt für den Schutz der Handelsschiffe gegen feindliche Bedrängungen. 10*

6. Das Deutsche Reich - S. 139

1905 - Berlin : Mittler
— 139 — in die Nordsee, wodurch sie an die wichtigste Welthandels- straße, den Atlantischen Ozean, angegliedert werden. Die Weser, zwar auch ein Strom der Nordsee, hält keinen Vergleich mit den beiden Nachbarströmen aus. Wassermangel und un- genügende Regulierung machen sie und die deutsche Donau, deren Schiffahrt unter gleichen Übelständen zu leiden hat, zu minderwertigen Verkehrsstraßen. Mit Freuden ist es daher zu begrüßen, daß man die Verbesserung der Weser von Bremen bis Hameln in Aussicht genommen und die hohen Geldopfer nicht scheut, die eine wesentliche Steigerung der Weserschiffahrt zur Folge haben werden. Die Oder hat, wenngleich sie und noch mehr die Weichsel unter langer Eisbedeckung zu leiden haben, durch die in den Jahren 1888 bis 1897 erfolgte Kanalisierung von Kosel bis zur Neiße-Mündung und durch den Bau des Um- gehungskanals bei Breslau bedeutend an Verkehrswert ge- wonnen. Flußkanalisierungen und Stromkorrektionen. Fluß- kanalisierungen sind in den letzten Jahrzehnten mehrfach vor- genommen, und damit ist gewissen Flußstrecken eine erhöhte Bedeutung gegeben worden. Außer der oben erwähnten Oder- kanalisierung mögen noch die Kanalisierungen von Mosel, Fulda und Main erwähnt werden. Unter den Flußkorrektionen, deren Hauptzweck auf eine gleichmäßige und unschädliche Fortschaffung der Sinkstoffe und damit auf einen ungestörten Betrieb der Schiffahrt hinaus- läuft, verdient als ein Werk moderner Strombaukunst die Regulierung der Unterweser von Bremen bis Bremerhaven erwähnt zu werden. Die Ausführung (1887—1893) erforderte einen Kostenaufwand von 30 Mill. Mark, brachte aber die Um- wandlung der Unterweser zu einer wichtigen Seestraße und eine bedeutende Verkehrssteigerung mit sich. Seeschiffe von 5 m Tiefgang können jetzt mit voller Ladung nach Bremen gelangen. Der Verkehr steigerte sich in den Jahren 1887 bis 1898 von rund 2900 Seeschiffen mit 1,4 Mill. Reg.-Tonnen auf 4600 Schiffe mit 2,5 Mill. Tonnen. Ungefähr die Hälfte der eingelaufenen Schiffe waren Dampfer. Beförderungsmittel. Mit der Verbesserung der Wasser- straßen hat die Steigerung der Tragfähigkeit der Flußfahr- zeuge gleichen Schritt gehalten. Während vor einem Viertel- jahrhundert die größten Rheinschiffe eine Tragfähigkeit von

7. Das Deutsche Reich - S. 159

1905 - Berlin : Mittler
159 Dadurch, daß der Weltpostverein unter seine Beförderungs- objekte auch kleinere Frachtgüter (Pakete) aufgenommen hat, besorgt er sogar einen Teil des internationalen Güteraustausches. Er bringt Produzent und Konsument in direkten Verkehr, schaltet den Zwischenhändler aus und wirkt so verbilligend auf den Warenaustausch ein. Da sich aber mit der zunehmenden Billigkeit einer Ware ihr Absatzgebiet erweitert, so ist klar ersichtlich, daß sich aus der Wirksamkeit des Weltpostvereins eine Steigerung des Warenumsatzes ergibt. In welch enger Berührung deutscher Welthandel und deutscher Weltpostverkehr stehen, mag die Tatsache beweisen, daß sie beide auf der Bahn des Fortschritts ein ungemein schnelles Tempo eingeschlagen haben. Seit etwa 30 Jahren weist der deutsche ausländische Postverkehr eine Steigerung von etwa 350°/0, der deutsche] Außenhandel eine solche von 220°/0 auf. Der Weltpostverein hat zugleich mit dem Einfluß auf die Entwicklung des internationalen Güteraustausches befruchtend auf die Weltschiffahrt eingewirkt. Die Post legt bei der Be- förderung ihrer Güter ganz besonderen Wert auf Schnelligkeit und Pünktlichkeit. Da erscheint es nun begreiflich, daß sie ihren Postgüterversand nur solchen Schiffen anvertraut, die den hohen Anforderungen der Postverwaltung entsprechen. Den zuverlässigsten und schnellsten Dampfern fällt die Postbeförde- rung zu. Es ist nahehegend, daß diese Verhältnisse einen eifrigen Wettstreit unter den internationalen Schiffahrtsgesell- schaften um Erlangung der überseeischen Postbeförderung ent- facht haben. Wer wiu aber da in Abrede stellen, daß damit ein bedeutungsvolles Moment für Hebung der Seeschiffahrt gegeben ist? Unter dem Einfluß der erwähnten Tatsachen hat denn auch eine ungemein schnelle Vermehrung der ozeanischen Seepostlinien stattgefunden, deren Zahl seit dem Jahre 1873 von 47 auf 245 angewachsen ist. Deutschland hat bei diesem Wettkampf der verschiedenen Nationen um diese überseeischen Postlinien gut abgeschnitten, denn in seinem Besitz befinden sich gegenwärtig 45 Weltpostlinien. Nur England hat mit 52 Linien einen kleinen Vorsprung. Doch kann es ohne Über- hebung gesagt werden, daß die deutschen Schiffahrtsgesell- schaften den englischen weit überlegen sind. Von den oben genannten 45 Postdampf Schiffahrtslinien des Deutschen Reiches stellen 11 die Verbindung mit Nordamerika,

8. Das Deutsche Reich - S. 160

1905 - Berlin : Mittler
160 8 mit Mittel- und 9 mit Südamerika her. Zwei Linien ver- binden uns mit Ostasien, 13 mit Afrika und 2 mit Australien. Mit der Hebung der deutschen Seeschiffahrt hat gleich- zeitig eine mächtige Förderung des deutschen Schiffbaues stattgefunden. Einst bezog Deutschland seine besten Schiffe aus England, jetzt aber genießen die Werften von Hamburg, Bremen, Stettin und Danzig Weltruf, und nach eigenem Ge- ständnis der Engländer kann heute der deutsche Schiffbauer von dem englischen nichts mehr lernen. c. Das Seetelegraphennetz. Im Dienste der Weltpost steht nicht nur das völker- verbindende Meer mit seiner ins Riesenhafte gewachsenen Welthandelsflotte, sondern auch den Telegraphen hat sie sich in ihrem überseeischen Verkehr dienstbar gemacht. Ein ge- waltiges Seetelegraphennetz von 187 Millionen Seemeilen, das seinen Hauptausgangspunkt in Nordwesteuropa hat, stellt eine enge Verbindung unter den verschiedenen Nationen her und macht es möglich, daß ein Hamburger Kaufmann innerhalb weniger Stunden auf den Märkten zu New York oder zu San Francisco seine Wareneinkäufe machen kann. So ist auch das unterseeische Kabel für den internationalen Handelsverkehr von allergrößter Bedeutung. 14 große Kabel, die meist von England, Frankreich und Lissabon ausgehen, stellen die Ver- bindung Europas mit Amerika her. Bis zum Jahre 1900 war Deutschland in seinem Telegraphenverkehr mit Amerika auf das Ausland angewiesen ; aber seine hervorragende Stellung im Welthandelsverkehr erforderte, daß es sich durch Legung eigener Kabel vom Ausland freimachte. Dieser Notwendigkeit stellten sich aber große Schwierigkeiten entgegen, da eine Benutzung fremden Gebiets nicht zu umgehen war. Als erste Frucht fortgesetzter Bemühungen entstand im Jahre 1897 ein Kabel von Emden nach Vigo in Spanien, das eine Länge von 2060 km hat. Der ursprüngliche Plan einer Fortführung dieses Kabels nach Nordamerika mußte wegen der starken Inanspruchnahme auf der Strecke Emden—vigo aufgegeben werden. Doch schritt man bald zur Ausführung einer direkten Kabelverbindung von Emden über die Azoren nach New York, nachdem es gelungen war, bei den interessierten Regierungen die erforderlichen Landungsrechte zu erlangen. Am 1. September 1900 konnte dieses Kabel, dem man den Namen »Adlerlinie« gegeben hat und das 7671 km lang ist, in Betrieb genommen werden. Die ersten

9. Das Deutsche Reich - S. 161

1905 - Berlin : Mittler
161 Kabeltelegramme waren Begrüßungen zwischen dem deutschen Kaiser und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten. Mit dieser Anlage ist man einem dringenden Verkehrsbedürfnis zwischen Deutschland und Amerika gerecht geworden. Doch hat die starke Belastung des Kabels die Legung eines zweiten von Emden über die Azoren nach New York, dessen Fertig- stellung im Frühjahr 1905 erwartet werden darf, notwendig gemacht. 4. Ein- und Ausfuhr. Gesamtwert. Unser auswärtiger Handel erreichte während des letzten Jahrzehnts im Jahre 1900 seinen Höhepunkt. Die Einfuhr im Spezialhandel betrug 5765,6 Mill. Mark und die Aus- fuhr 4611,4 Mill. Mark. Im Jahre 1902 stellte sich unser Außen- handel in der Einfuhr auf 5631 Mill. Mark und die Ausfuhr auf 4677,8 Mill. Mark. Dem starken Rückgang in der Ein- und Aus- fuhr des Jahres 1901 ist wieder eine Steigerung im nächsten Jahre gefolgt. In der Einfuhr stehen die Rohstoffe für In- dustriezwecke an erster Stelle, in der Ausfuhr überwiegen die Fabrikate. Ein- und Ausfuhrländer. Fassen wir zunächst den Handels- verkehr Deutschlands mit den verschiedenen Erdteilen ins Auge, so ergibt sich für das Jahr 1902 folgendes Zahlenbild: Europa . Amerika . Asien . . Afrika Australien Diese Tabelle zeigt uns die überragende Bedeutung des Handels mit den alten europäischen Kulturländern. Der Handels- verkehr mit den übrigen Erdteilen ist, abgesehen von Amerika, nur ein verhältnismäßig geringer. Sieht man sich Deutschlands Lieferanten und Abnehmer nach Ländern an, so bietet sich folgendes Bild: Einfuhr*) Ausfuhr **) in Millionen Mark 3617,7 3766,7 1477,6 703,5 418,0 202,9 164,1 91,8 122,7 47,2 Einfuhr f) Ausfuhr ff) in Millionen Mark Großbritannien Union 610,6 911,1 965,5 449,2 *) Einfuhr von den Ländern. — **) Ausfuhr nach den Ländern, t) Deutschlands Lieferanten. — j"j") Deutschlands Abnehmt^ Wolff—pflug, Wirtschaftsgeographie. I. 11 org-Eckert-Instiüß für intetnational» Schulbochforschung Öraunschvyteig Schujbuchbibiioth^B

10. Das Deutsche Reich - S. 31

1905 - Berlin : Mittler
— 31 — a) Ober- und Unter-Elsaß. Im Ob er-Eis aß sind rund 11 000 ha, d. i. 2/5 des Ge- bietes der Rebenkultur gewidmet. Der jährliche Ertrag belauft sich auf 256 000 hl Wein im Werte von 7,7 Mill. Mark. Noch bedeutender ist der Weinbau im Unter-Elsaß. Hier werden auf etwa 14 000 ha Land (% des Gebietes) mehr als 300 000 hl Wein im Betrage von 8,3 Mill. Mark gewomien. Die Mittelpunkte der Rebenkultur sind: Schlett- stadt, Rappertsweiler, Straßburg-Land und Zabern. Den zweiten Weinbaubezirk Deutschlands bildet b) die Vorderpfalz. Es gedeihen auch hier herrliche Sorten (die sogenannten »Pfälzer Weine«). Im Jahre 1902 belief sich der Ertrag der Weinernte auf 400 000 hl Most im Werte von 11,3 Mill. Mark. Die besten Weine gedeihen um Neustadt, Deidesheim, Dürkheim und Worms (Liebfrauenmilch). c) Rheinhessen. Auch hier liegen Weinorte mit gutem Klange, wie Oppenheim, Hochheim, Laubenheim, Ingel- heim und Nierstein. Fast 300 000 hl Wein werden in guten Jahren hier und im Rheingau gewonnen, die einen Wert von 8,5 Mill. Mark ausmachen. Wenn von dieser Fülle an Wein auf Rheinhessen etwa 9/10, auf den Rheingau aber nur 1/10 entfällt, so übertrifft der d) Rheingau*) den erstgenannten Bezirk doch durch die hervorragende Qualität seiner Weine. Grund : geschützte Lage, hoher Kalkgehalt des Bodens, Reflex der Sonnenstrahlen. Zu den besten Rheinweinen zählt man Riidesheimer, Hochheimer, Geisenheimer, Aßmannshäuser, Marko- brunner und Schloß Johannisberger. 3. Tabakb'aubezirke. Die Kultur des Tabaks wird zwar auch wie die der übrigen Handelsgewächse in allen Gegenden der Ebene betrieben; doch hat sie linksrheinisch, und zwar im Unter-Elsaß, ihre Hauptanbaubezirke. Die wichtigsten liegen um Straßburg-Land, Zabern, Erstein, Schlettstadt, Molsheim und Landau (Pfalz). Daher liegt im Unter-Elsaß auch der Hauptsitz der Tabak- verarbeitung. Aheiii in der Stadt Straßburg sind in vier Zigarrenfabriken über 1000 Arbeiter beschäftigt, von denen auf die dem Staate gehörige Tabak- manufaktur 700 entfallen. *) Gehört eigentlich zum Schiefergebirge (Taunus). i .
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